Sonntag, 15. April 2012



Ökologisch umstritten Die Goldminen der Zukunft
15.04.2012 · In den kommenden Jahren soll in mehreren großen Minen die Arbeit aufgenommen werden. Doch die Kapital- und Energiekosten sind ebenso wie die ökologischen Anforderungen hoch.
Von Gerald Braunberger

ie größte Goldmine der Welt heißt Grasberg und befindet sich im indonesischen Teil der Insel Neuguinea. Hier werden jährlich rund 2 Millionen Unzen Gold gefördert. Kaum geringer ist die Förderung der zweitgrößten Mine der Welt. Sie liegt in Usbekistan und lautet auf den Namen Muruntau.
Für Edelmetalle gilt, was für viele andere Rohstoffe ebenfalls zutrifft: Neue große Förderstätten sind nicht leicht zu entdecken. Und wenn sie entdeckt werden, liegen sie häufig geografisch ungünstig. Dies gilt auch für das größte bislang identifizierte und noch nicht ausgebeutete Goldlager.
Stattliche 39 Millionen Unzen werden unter einem Flecken im Westen Alaskas vermutet, der den Namen Donlin Creek trägt. Hierhin führt keine Straße, die das ganze Jahr über befahrbar wäre, so wie es dort auch keine Energieversorgung für den Betrieb einer großen Mine gibt. Stattdessen müsste zunächst eine rund 500 Kilometer lange Gas-Pipeline von der Küste nach Donlin verlegt werden, um dort ein eigenes Kraftwerk betreiben zu können.

Realisierung ungewiss

Donlin gehört zu jeweils 50 Prozent dem weltgrößten Goldförderer, der kanadischen Barrick Gold, und dem ebenfalls kanadischen Explorationsunternehmen Novagold. Die Planungen sehen vor, die Mine 27 Jahre lang auszubeuten, wobei für die ersten Jahre eine jährliche Förderung von 1,5 Millionen Unzen zu Kosten von 409 Dollar je Unze angenommen wird. Die Kapitalkosten des Projekts werden wegen der Abgeschiedenheit der Förderstätte auf 6,7 Milliarden Dollar geschätzt. Ob der Tagebau in Donlin jemals realisiert wird, ist derzeit noch nicht gewiss. Das Projekt befindet sich noch in der Planung; an eine Aufnahme der Förderung ist vor dem Jahr 2017 kaum zu denken.


http://www.faz.net/aktuell/finanzen/devisen-rohstoffe/oekologisch-umstritten-die-goldminen-der-zukunft-11716990.html


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