zitiert nach rsr vom 12.7.2012
Wenn Sie also zu den potenziell
als „reich“ geltenden Bürgern unseres Landes gehören, dann sollten Sie sich noch einmal
mit dem Thema „Gold und wirtschaftliche Freiheit“ beschäftigen. Dankenswerterweise hat
dies bereits ein Mann namens Alan Greenspan im Jahr 1966 getan. Lange bevor dieser einmal
Chef der US-Notenbank FED wurde und dann nicht mehr aus dem Nähkästchen plaudern
konnte und durfte.
Nachfolgend noch mal für alle „Reichen“ und solche die es werden wollen zum Nachlesen
und Nachdenken.
In diesem Sinne alles Gute! Ihre Redaktion von www.rohstoffraketen.de
Gold und wirtschaftliche Freiheit (von Alan Greenspan 1966)
Eine geradezu hysterische Feindschaft gegen den Goldstandard verbindet Staatsinterventionisten
aller Art.
Sie spüren offenbar klarer und sensibler als viele Befürworter der freien
Marktwirtschaft,
dass Gold und wirtschaftliche Freiheit untrennbar sind, dass der Goldstandard
ein Instrument freier Marktwirtschaft ist und sich beide wechselseitig bedingen.
Um den Grund ihrer Feindschaft zu verstehen, muss man zunächst die Rolle des Goldes
in einer freien Gesellschaft verstehen.
Geld ist der gemeinsame Maßstab aller wirtschaftlichen Transaktionen
. Es ist der Rohstoff,
der als Tauschmittel dient, der von allen Teilnehmern einer Tauschgesellschaft als Bezahlung
ihrer Güter und Dienstleistungen akzeptiert wird und der von daher als Bewertungsmaßstab
und zur Wertaufbewahrung für das Sparen dient. Die Existenz eines solchen Rohstoffes ist
Voraussetzung für eine arbeitsteilige Wirtschaft.
Wenn die Menschen keinen objektiv bewertbaren Rohstoff hätten, der allgemein als Geld akzeptiert
werden kann, so wären sie auf primitiven Naturaltausch angewiesen oder gezwungen,
autark auf Bauernhöfen zu leben und auf die unschätzbaren Vorteile der Arbeitsteilung zu verzichten.
Wenn die Menschen kein Mittel zur Wertaufbewahrung, d.h. zum Sparen hätten, wären
weder eine langfristige Planung, noch ein Austausch möglich.
Welches Tauschmittel von allen Wirtschaftsteilnehmern akzeptiert wird, kann nicht willkürlich
bestimmt werden
. Zunächst sollte das Tauschmittel dauerhaft sein. In einer primitiven
Gesellschaft mit geringem Wohlstand könnte Weizen ausreichend „dauerhaft" sein, um als
Tauschmittel zu dienen, da alle Tauschvorgänge nur während der Ernte oder unmittelbar danach
stattfinden würden, ohne das große Werte gelagert werden müssten. Aber sobald Wertaufbewahrung
bedeutsam wird, wie in zivilisierten und reicheren Gesellschaften, muss das
Tauschmittel ein dauerhafter Rohstoff sein, üblicherweise ein Metall.
Ein Metall wird üblicherweise deshalb gewählt, weil es gleichartig und teilbar ist
. Jede
Einheit ist die gleiche wie jede andere und es kann in beliebiger Menge verformt und vermischt
werden. Wertvolle Edelsteine z.B. sind weder gleichartig noch teilbar. Noch wichtiger ist: der
als Tauschmittel gewählte Rohstoff muss ein
Luxusgegenstand sein. Das menschliche Bedürfnis
nach Luxus ist unbegrenzt und deswegen werden Luxusgüter immer nachgefragt und auch
immer akzeptiert.
Weizen ist ein Luxusgut in einer unterernährten Gesellschaft, aber nicht in einer Wohlstandsgesellschaft.
Zigaretten würden normalerweise nicht als Geld dienen, aber nach dem 2. Weltkrieg
wurden sie in Europa als Luxusgut betrachtet.
Der Begriff Luxusgut beinhaltet Knappheit und hohen Wert pro Einheit. Da es einen hohen
Wert pro Einheit besitzt, lässt sich solch ein Gut leicht transportieren. Eine Unze Gold z.B. hat
den Wert von 1/2 Tonne Eisenerz.
Auf den ersten Stufen einer sich entwickelnden Geldgesellschaft mögen mehrere Tauschmittel
benutzt werden, da zahlreiche Rohstoffe die jeweiligen Anforderungen erfüllen können. Mit
der Zeit wird jedoch ein Rohstoff alle anderen verdrängen, weil er größere Akzeptanz findet.
Die Vorliebe für das, was der Wertaufbewahrung dienen soll, wird sich auf den am meisten
verbreiteten Rohstoff konzentrieren, was diesen wiederum noch mehr Akzeptanz finden lässt.
Diese Entwicklung wird sich verstärken, bis dieser Rohstoff zum einzigen Tauschmittel
wird.
Der Gebrauch eines einzigen Tauschmittels hat große Vorteile, und zwar aus den gleichen
Gründen wegen deren eine Geldwirtschaft einer Naturaltauschwirtschaft überlegen ist. Es
ermöglicht einen Austausch in ungleich größerem Umfang. Ob dieses eine Medium nun Gold
ist, Silber, Muscheln, Vieh, oder Tabak, ist beliebig und abhängig von dem Umfeld und der
Entwicklung der jeweiligen Gesellschaft. In der Tat wurde dies alles zu verschiedenen Zeiten
als Tauschmittel verwendet.
Sogar in unserem Jahrhundert wurden zwei bedeutende Rohstoffe, nämlich Gold und Silber, als
internationales Tauschmittel benutzt, wobei Gold das beherrschende wurde. Gold, das sowohl
künstlerischen als auch funktionalen Gebrauch findet und relativ knapp ist, wurde immer als
Luxusgut betrachtet. Es ist dauerhaft, leicht zu transportieren, gleichartig, teilbar und hat deshalb
bedeutende Vorteile gegenüber allen anderen Tauschmittel. Seit Beginn des 1. Weltkrieges
ist es praktisch der einzige internationale Tauschstandard.
Wenn alle Güter und Dienste in Gold bezahlt werden müssten, wären große Zahlungen schwierig
zu bewerkstelligen und dies wiederum würde bis zu einem gewissen Grade den Umfang der
Arbeitsteilung und Spezialisierung einer Gesellschaft begrenzen.
Die logische Fortsetzung der Entwicklung eines Tauschmediums ist es daher, ein Banksystem
und Kreditinstrument (Banknoten und Einlagen) zu entwickeln, die als Stellvertreter funktionieren,
aber in Gold umtauschbar sind.
Ein freies, auf Gold gegründetes Banksystem ist in der Lage, Kredit zu gewähren und so Banknoten
(Währung) und Guthaben zu schöpfen, entsprechend der Produktionserfordernisse der
Wirtschaft. Individuelle Goldbesitzer werden durch Zinszahlungen dazu gebracht, ihr Gold in
einer Bank einzulegen, worauf sie Schecks ziehen können. Und da in den seltensten Fällen alle
Einleger ihr Gold zur gleichen Zeit abziehen wollen, muss der Bankier nur einen Teil der gesamten
Einlage in Gold als Reserve vorhalten. Dies ermöglicht es dem Banker, mehr als seine
Goldanlagen auszuleihen (d.h., er hält Forderungen auf Gold statt wirkliches Gold als Sicherheit
für seine Einlagen).
Aber der Umfang der Ausleihung, die er vornehmen kann, ist nicht willkürlich. Er muss es in
ein Gleichgewicht zu seinen Reserven und dem aktuellen Stand seiner Investitionen bringen.
Wenn Banken Geld ausleihen, um produktive und profitable Unternehmen zu finanzieren, werden
die Ausleihungen rasch zurückgezahlt und Bankkredit ist weiterhin allgemein verfügbar.
Aber, wenn die mit Bankkredit finanzierten Geschäfte weniger profitabel sind und nur langsam
zurückgezahlt werden, spüren die Banker schnell, dass ihre ausstehenden Darlehen zu hoch
sind im Verhältnis zu ihren Goldreserven und sie fangen an, mit neuen Ausleihungen zurückhaltender
zu sein, üblicherweise, indem sie höhere Zinsen berechnen. Dies begrenzt die Finanzierung
neuer Unternehmungen und erfordert von den bestehenden Schuldnern, dass sie ihre
Gewinnsituation verbessern, bevor sie Kredite für weitere Expansionen bekommen können.
Daher wirkt unter dem Goldstandard ein freies Banksystem als Hüter von ökonomischer Stabilität
und ausgeglichenem Wachstum.
Wenn Gold von den meisten oder gar allen Nationen als Tauschmittel akzeptiert wird, so begünstigt
und fördert ein ungehinderter freier Goldstandard weltweit die Arbeitsteilung und einen
umfangreichen internationalen Handel. Obwohl die Tauscheinheiten (Dollar, Pfund, Franc
etc.) von Land zu Land uneinheitlich sind, so funktionieren die Wirtschaften der einzelnen Länder
doch wie eine einheitliche Wirtschaft, wenn die Einheiten alle in Gold definiert sind und
sofern es keine Behinderungen für Handel und freie Kapitalbewegungen gibt. Kredite, Zinsen
und Preise reagieren dann nach gleichartigen Mustern in allen Ländern. Wenn zum Beispiel die
Banken in einem Land zu großzügig Kredit gewähren, gibt es in diesem Land eine Tendenz zu
fallenden Zinsen, was die Goldbesitzer veranlasst, ihr Gold zu Banken in anderen Ländern zu
verlagern, wo es höhere Zinsen bringt. Dies wird unmittelbar zu einer Knappheit an Bankreserven
in dem Land mit den lockeren Kreditbedingungen führen, was wieder zu strengeren Kreditbedingungen
und zu einer Rückkehr zu wettbewerbsgerechten höheren Zinsen führt.
Ein vollkommen freies Banksystem und ein damit übereinstimmender Goldstandard wurde
bisher noch nie verwirklicht
. Aber vor dem 1. Weltkrieg war das Banksystem in den Vereinigen
Staaten (und dem größten Teil der Welt) auf Gold gegründet, und obwohl die Regierungen
zuweilen intervenierten, war das Bankgeschäft doch überwiegend frei und unkontrolliert.
Gelegentlich hatten sich die Banken, aufgrund zu schneller Kreditexpansion, bis an die
Beleihungsgrenzen ihrer Goldreserven exponiert, worauf die Zinssätze scharf anzogen, neue
Kredite nicht gewährt wurden und die Wirtschaft in eine scharfe, aber kurze Rezession fiel (im
Vergleich zu den Depressionen von 1920 und 1932 waren die Konjunkturabschwünge vor dem
1. Weltkrieg in der Tat milde). Es waren die begrenzten Goldreserven, die eine ungleichgewichtige
Expansion der Geschäftstätigkeit stoppten, bevor sie sich zum Desaster entwickeln
konnte, wie es nach dem ersten Weltkrieg geschah. Die Korrekturphasen waren kurz und die
Wirtschaft fand schnell wieder eine gesunde Basis für weitere Expansion.
Aber der Heilungsprozess wurde als Krankheit fehlinterpretiert
. Wenn der Mangel an
Bankreserven einen Konjunkturabschwung bewirkte - so argumentierten die Wirtschaftsinterventionisten
- warum finden wir dann nicht einen Weg, um den Banken zusätzliche Reserven
zur Verfügung zu stellen, so dass sie nie knapp werden müssen.
Wenn die Banken unbegrenzt fortfahren können, Geld zu verleihen - so wurde behauptet
- muss es keine Konjunkturrückschläge mehr geben. Und so wurde 1913 das Federal Reserve
System organisiert
.
Es bestand aus 12 regionalen Federal Reserve Banken, die nominal zwar privaten Bankern ge
hörten, die aber in Wirklichkeit vom Staat gefördert, kontrolliert und unterstützt wurden. Von
diesen Banken geschöpfter Kredit wird praktisch (nicht gesetzlich) von der Steuerkraft der
Bundesregierung unterlegt. Technisch blieben wir beim Goldstandard; Privatpersonen war es
noch erlaubt, Gold zu besitzen und Gold wurde auch noch als Bankreserve benutzt. Aber jetzt
konnte zusätzlich zum Gold auch noch von den Federal Reserve Banken geschöpfter Kredit
(Papiergeldreserven) als legales Zahlungsmittel dienen, um die Einleger zu befriedigen.
Als die Konjunktur in den Vereinigten Staaten 1927 einen leichten Rückschlag erlitt, schöpften
die Federal Reserve Banken zusätzliche Papiergeldreserven in der Hoffnung, damit jeder
Knappheit von Bankreserven zuvorzukommen.
Katastrophaler jedoch war der Versuch der Federal Reserve, Großbritannien zu helfen, welches
Gold an uns verloren hatte, weil die Bank von England sich weigerte, die Zinsen steigen zu lassen,
wie es der Markt erfordert hätte (dies war politisch unerwünscht). Die Argumentationslinie
der beteiligten Instanzen war wie folgt:
Wenn die Federal Reserve massiv Papiergeldreserven in die amerikanischen Banken pumpt,
würden die Zinsen in den Vereinigten Staaten auf ein Niveau fallen, das mit dem in Großbritannien
vergleichbar ist. Dies würde dazu führen, dass die englischen Goldabflüsse gestoppt würden
und politische Unannehmlichkeiten, die mit einer Zinsanhebung verbunden sind, so vermieden
würden.
Die Fed hatte „Erfolg“: Sie stoppte die Goldverluste, aber gleichzeitig zerstörte sie fast die
Weltwirtschaft.
Der übertriebene Kredit, den die Fed in die Wirtschaft pumpte, floss in den
Aktienmarkt - und löste einen fantastischen spekulativen Aktienboom aus. Verspätet versuchten
die Federal Reserve Beamten die Überschussreserven abzusaugen und es gelang ihnen
schließlich, den Boom zu brechen. Aber es war zu spät: 1929 war das spekulative Ungleichgewicht
so überwältigend, dass dieser Versuch einen scharfen Rückgang noch beschleunigte mit
einem daraus folgenden Zusammenbruch des Geschäftsvertrauens. Im Ergebnis brach die amerikanische
Wirtschaft ein.
Großbritannien ging es noch schlechter und statt die vollen Konsequenzen der vorherigen Fehlentscheidungen
zu akzeptieren, verließ es 1931 den Goldstandard komplett und zerriss so völlig
das Netz von Vertrauen, das noch geblieben war, was zu einer weltweiten Serie von Bankzusammenbrüchen
führte. Die Weltwirtschaft verfiel in die große Depression der 30er Jahre.
Mit der gleichen Logik, der sich auch die vorangehende Generation bediente, argumentierten
die Interventionisten, dass in erster Linie der Goldstandard verantwortlich war für das Debakel,
das zur großen Depression führte. Wenn der Goldstandard nicht existiert hätte, so argumentierten
sie, hätte Englands Abgehen von Goldzahlungen in 1931 nicht die Bankzusammenbrüche in
der ganzen Welt verursacht.
Die Ironie dabei war, dass wir seit 1913 keinen Goldstandard mehr hatten, sondern so etwas
wie einen "gemischten Goldstandard", gleichwohl wurde die Schuld aufs Gold geschoben.
Aber die Gegnerschaft gegen den Goldstandard in jeder Form - durch eine wachsende
Zahl von Wohlfahrtsstaat-Befürwortern - wurde von einer viel subtileren Erkenntnis gespeist
- nämlich der Erkenntnis, das der Goldstandard unvereinbar ist mit chronischen
Haushaltsdefiziten (dem Wahrzeichen der Wohlfahrtsstaaten).
Wenn man den akademischen Sprachschleier einmal wegzieht, erkennt man, das der
Wohlfahrtsstaat lediglich ein Mechanismus ist, mit welchem die Regierungen Vermögen
der produktiven Mitglieder einer Gesellschaft konfiszieren, um zahlreiche Wohlfahrtsprojekte
zu finanzieren (unterstützen).
Ein großer Teil der Vermögenskonfiskation erfolgt durch Steuereinziehung. Aber die Wohlfahrtsbürokraten
haben schnell erkannt, dass die Steuerlast begrenzt werden musste, wenn sie
an der Macht bleiben wollten und dass sie auf massives Schuldenmachen ausweichen müssen,
d.h. sie müssen Geld borgen, indem sie Staatsanleihen auflegen, um im großen Stil Wohlfahrtsausgaben
zu finanzieren.
Unter einem Goldstandard wird der Kreditumfang, den eine Wirtschaft verkraften kann, von
den realen Sachwerten der Wirtschaft begrenzt, weil jedes Kreditverhältnis letztlich ein Anspruch
auf einen realen Sachwert ist.
Aber Staatsanleihen sind nicht durch reale Sachwerte unterlegt, sondern nur durch das
Regierungsversprechen, aus künftigen Steuereinnahmen zu bezahlen
. Sie können daher
nicht ohne weiteres von den Finanzmärkten aufgenommen werden. Eine große Menge neuer
Staatsanleihen kann der Öffentlichkeit nur zu ständig steigenden Zinssätzen verkauft werden.
Deshalb ist staatliche Schuldenfinanzierung unter einem Goldstandard eng begrenzt.
Die Abschaffung des Goldstandards ermöglichte es den Verfechtern des Wohlfahrtsstaates,
das Banksystem für eine unbegrenzte Kreditexpansion zu missbrauchen
.
In Form von Staatsanleihen haben sie
Papiervermögen erzeugt, welches die Banken, nach einer
komplexen Folge von Schritten, wie Realvermögen als Sicherheit akzeptieren, gleichsam
als Ersatz für das was früher eine Einlage in Gold war.
Der Inhaber einer Staatsanleihe oder eines auf Papiergeld gegründeten Bankguthabens
glaubt, er hat einen gültigen Anspruch auf Realwerte. In Wirklichkeit sind aber mehr
Ansprüche auf Realwerte im Umlauf, als Realwerte vorhanden sind.
Das Gesetz von Angebot und Nachfrage lässt sich nicht aufheben. Wenn das Angebot an Geld
(Ansprüchen) im Verhältnis zum Angebot von realen Gütern in der Wirtschaft steigt, müssen
die Preise unweigerlich steigen.
Das heißt, Erträge, die von den produktiven Teilen der Gesellschaft erspart wurden, verlieren
in Gütern ausgedrückt an Wert
. Unter dem Strich der Bilanz ergibt sich dann, dass
dieser Verlust genau den Gütern entspricht, die von der Regierung zu Wohlfahrts- und anderen
Zwecken erworben wurden mit dem Geld aus Staatsanleihen, die über Kreditexpansion der
Banken finanziert wurden.
Ohne Goldstandard gibt es keine Möglichkeit, Ersparnisse vor der Enteignung durch Inflation
zu schützen. Es gibt dann kein sicheres Wertaufbewahrungsmittel mehr. Wenn es
das gäbe, müsste die Regierung seinen Besitz für illegal erklären, wie es ja im Falle von
Gold auch gemacht wurde.
Wenn zum Beispiel jedermann sich entscheiden würde, all seine Bankguthaben in Silber, Kupfer
oder ein anderes Gut zu tauschen und sich danach weigern würde, Schecks als Zahlung für
Güter zu akzeptieren, würden Bankguthaben ihre Kaufkraft verlieren und Regierungsschulden
würden kein Anspruch auf Güter mehr darstellen.
Die Finanzpolitik des Wohlfahrtsstaates macht es erforderlich, dass es für Vermögensbesitzer
keine Möglichkeit gibt, sich zu schützen. Dies ist das schäbige Geheimnis, dass hinter
der Verteufelung des Goldes durch die Vertreter des Wohlfahrtsstaates steht.
Staatsverschuldung ist einfach ein Mechanismus für die "versteckte" Enteignung von
Vermögen. Gold verhindert diesen heimtückischen Prozess. Es beschützt Eigentumsrechte.
Wenn man das einmal verstanden hat, ist es nicht mehr schwer zu verstehen, warum
die Befürworter des Wohlfahrtsstaates gegen den Goldstandard sind.
© Alan Greenspan (Originalartikel 1966)